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März 2022
FACETTENGELENKS-
ARTHROSE UND
KISSING SPINE IN DER
LENDENWIRBELSÄULE
Neben Diagnosen wie Sehnenschäden, ist der Befund Kissing Spine einer derjenigen, welcher auf der Liste der gefürchteten Pathologien ganz oben rangiert.
Kissing Spine ist in den meisten Fällen ein erworbener Befund, bei dem sich u. a. die Dornfortsätze der Wirbelsäule berühren. Dies findet statt, weil der Körper über einen langen Zeitraum eine Haltung einnimmt, die die Wirbelsäule Richtung Boden zieht und in der Folge die Dornfortsätze kontaktieren.
Die Gründe können hier kompensatorisch sein. Zum einen von anderen erworbenen Beschädigungen im Bewegungsapparat oder zum anderen von dauerhafter Reizung der motorischen Nerven, die die Muskulatur bedienen. Die, infolgedessen, die Wirbel nach ventral ziehen (Richtung Boden).
In diesem Zusammenhang möchte ich hier auf zwei Dinge eingehen:
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Der Befund Kissing Spine beschreibt lediglich das Kontakten der Dornfortsätze. Was hier jedoch aufgrund der Tatsache, dass man mittels Röntgen die Facettengelenke nicht darstellen kann, oft nicht angesprochen wird, ist das vorhanden sein von Facettengelenksarthrose.
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Leider häufen sich die Anzahl der Pferde, welche trotz Auffälligkeiten in der Vergangenheit, weiter geritten wurden und dann in einem Kissing Spine Befund terminieren.
Seien es Kunden, die nicht davon zu überzeugen sind, dass eine Abklärung wirklich wichtig ist oder Kunden, die von Fachleuten die Diagnose Muskelverspannungen, nicht passendem Sattel, Entgiftungsprobleme oder ähnliches für das Verhalten des Pferdes verantwortlich machen. Wer auffälliges Verhalten als psychische Ursache abtut, handelt fahrlässig.
Und gerade im besattelnden Bereich ist hier Feingefühl gefragt. Denn wie ein Gerichtsurteil des OLG aus Oktober 2021 zeigt, wird die Haftung der besattelnden Menschen bei beschädigten Pferden und das Wissen, welches erwartet wird, immer größer.
(Die entsprechende Onlineschulung exklusiv für Sattler/Händler findest Du unter diesem Link)
Auf den folgenden Bildern wird zweimal ein röntgenologischer Befund von Kissing Spine gezeigt und ein Präparat mit Facettengelenksarthrose.
Diese Arthrose ist bildgebend schlechter und nur mit wesentlich höherem Aufwand darstellbar. Deshalb findet sie weniger Beachtung.
Bevor es zu solch einer Veränderung in der Wirbelsäule kommt, steht der entzündliche Prozess der Knochenhaut, und dieser kann schon stattfinden, bevor es röntgenologisch zu einem Kissing Spine kommt.
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Autor: Biggi Küpper, Leiterin IMS